Die Mean Time to Repair (MTTR) ist ein Schlüsselindikator für die Leistungsfähigkeit deiner Instandhaltung. In diesem Beitrag erfährst du, was hinter der Kennzahl steckt und mit welchen Maßnahmen du die Reparaturzeiten in deinem Betrieb nachhaltig verkürzt.
Was ist MTTR?
Ungeplante Maschinenausfälle sind der Alptraum jedes Produktionsleiters. Jede Minute Stillstand kostet bares Geld und gefährdet die Termintreue. Je schneller die Instandhaltungsmaßnahmen greifen und die Anlage wieder zum Laufen bringen, desto geringer der Schaden – und die Kosten..
Doch wo genau liegt das Optimierungspotenzial?
Die Antwort findest du in einer zentralen Kennzahl: Die MTTR steht für „Mean Time to Repair“, auf Deutsch „Mittlere Reparaturzeit“. Sie sagt aus, wie lange es im Durchschnitt dauert, eine ausgefallene Anlage wieder funktionstüchtig zu machen. Sie misst die durchschnittliche Dauer einer Reparatur und gibt damit wertvolle Hinweise auf die Effizienz deiner Instandhaltungsprozesse.
Wie wird MTTR berechnet?
Um die MTTR zu berechnen, summierst du alle Reparaturzeiten und teilst sie durch die Anzahl der Reparaturen.
MTTR = Gesamte Reparaturzeit Anzahl der Reparaturen
Beispiel: Fällt eine Maschine innerhalb eines Monats 4 Mal aus und die Instandsetzungen dauern 3, 5, 2 und 6 Stunden, ergibt sich eine MTTR von (3+5+2+6)/4 = 4 Stunden.
Nicht verwechseln: MTTR, MTBF und MRT
Je kürzer, desto besser – so viel ist klar. Doch pass auf, dass du die MTTR nicht mit anderen Kennzahlen verwechselst, die bei einer kontinuierlichen Verbesserung relevant sind. Insbesondere die MTBF (Mean Time Between Failures), die angibt, wie lange eine Anlage zwischen zwei Ausfällen läuft, wird oft mit der MTTR in einen Topf geworfen. Beide KPIs gehören zu den wichtigsten der Instandhaltung, sagen aber unterschiedliches aus.
Während die MTBF die Zuverlässigkeit einer Maschine misst, zeigt die MTTR, wie schnell das Wartungsteam im Ernstfall reagiert. Zusammen bestimmen beide Werte die Verfügbarkeit. Denn je länger die MTBF und je kürzer die MTTR, desto mehr produktive Zeit steht zur Verfügung.
Der wahre Zeitfresser ist die Organisation
Und genau hier liegt der Schlüssel zur Optimierung. Denn die effektive Arbeit an der Maschine, also die MRT, macht häufig nur einen Bruchteil der MTTR aus. Der weitaus größere Block sind organisatorische und logistische Tätigkeiten wie:
- Warten auf Störmeldung und Arbeitsaufträge
- Personaldisposition und Einsatzplanung
- Ursachensuche und Fehlerdiagnose
- Kommunikation und Abstimmung
- Ersatzteilbeschaffung und -bereitstellung
- Warten auf Fachpersonal oder Spezialwerkzeug
- Dokumentation und Rückmeldung
“Häufig machen die eigentlichen Reparaturtätigkeiten oft weniger als 20% der MTTR aus. Der Rest ist Organisation, Logistik, Informationsbeschaffung. Wer hier ansetzt, hat den größten Hebel zur Verbesserung.” – David Hahn, Geschäftsführer, remberg GmbH
Um die MTTR nachhaltig zu senken, muss an der Effizienz der gesamten Instandhaltungsorganisation gearbeitet werden. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, zeigt der nächste Abschnitt.
7 Ansatzpunkte zur Verkürzung der MTTR
- Optimiere deine Instandhaltungsprozesse. Gestalte die Prozesse so, dass sie maximale Anlagenverfügbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit gewährleisten. Hinterfrage dafür bestehende Strukturen: Können die Techniker eigenständig über Reparaturen entscheiden? Sind die nötigen Kompetenzen und Ressourcen vor Ort?
- Investiere in zuverlässige Systeme zur Störfallerfassung. Denn jede Minute, die eine Störung unentdeckt bleibt, verlängert die MTTR. Mit modernen Ticketsystemen können Probleme schnell gemeldet und an die zuständige Person weitergeleitet werden. So wird wertvolle Reaktionszeit gespart.
- Nutze die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine schnellere Fehlerdiagnose. Mit Fernwartung können sich Experten bei Bedarf zuschalten, ohne anreisen zu müssen. Das spart Zeit und verhindert Fehler.
- Richte dein Ersatzteilmanagement auf Effizienz aus. Denn oft geht der größte Teil der MTTR für die Beschaffung der benötigten Teile drauf. Führe eine ABC/XYZ-Analyse durch, um kritische Komponenten mit langer Wiederbeschaffungszeit zu identifizieren. Steuere die Bestände über Mindestmengen und Meldestufen – auch gemeinsam mit den Lieferanten. Im remberg XRM werden Ersatzteile auf Basis deiner Wartungspläne reserviert, so dass du bei geplanten Ereignissen auf der sicheren Seite bist.
- Gib dem Instandhaltungspersonal mobile Tablets oder Smartphones an die Hand. So haben sie jederzeit Zugriff auf Maschinendaten, Reparaturanleitungen, Ersatzteillisten und Wartungspläne – auch wenn gerade kein PC in der Nähe ist. Instandhaltungs-Apps mit Offline-Funktionalität sind hier ideal.
“Durch die Einführung einer mobilen Wartungslösung konnten wir bei unserem Kunden die Rüstzeiten um 25% senken. Informationen sind jetzt auf Knopfdruck verfügbar und müssen nicht erst umständlich zusammengesucht werden.” – David Hahn, Geschäftsführer, remberg GmbH
- Etabliere ein aktives Wissensmanagement. Damit beschleunigst du die Lösungsfindung und vermeidest Nacharbeit. Dokumentiere und teile Best Practices, Problemlösungen und Verbesserungsvorschläge elektronisch. Eine Instandhaltungssoftware mit digitaler Lebenslaufakte oder eine Wissensdatenbank eignen sich dafür.
- Investiere in die Kompetenz der Instandhalter. Denn ihre Fähigkeiten und Erfahrungen entscheiden maßgeblich über die MTTR. Erfasse den Qualifikationsstand in einer Skills-Matrix und leite gezielten Weiterbildungsbedarf ab. Sichere durch regelmäßige Trainings zu Themen wie Anlagendiagnose, Reparaturverfahren oder Prozessoptimierung, dass das nötige Know-how im Ernstfall vorhanden ist.
Mit Instandhaltungssoftware den MTTR optimieren
Es gibt viele Stellschrauben, um die MTTR und damit die Stillstandzeiten zu verkürzen – von organisatorischen Maßnahmen über Digitalisierung bis hin zur Qualifizierung des Instandhaltungssteams. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Instandhaltungssoftware.
Moderne, cloudbasierte Lösungen wie das remberg XRM bündeln Funktionen wie mobilen Zugriff, digitale Dokumentation, Ersatzteilmanagement und Skills-Management auf einer Plattform. So lassen sich MTTR-Daten besser erfassen, analysieren und für eine kontinuierliche Verbesserung nutzen.